Am Luftschiff

von Mechthild Mindner 26.09.2017

Damit sind nicht weise Männer gemeint und schon gar nicht elternlose Kinder (die werden mit ai geschrieben), sondern die Weise (Art und Weise), wie man den Wald erlebt. Zwei rührige Frauen, Ines Flade und Stefanie Schröder, haben sich gedacht, es ist doch traurig, wenn alte oder gebrechliche Menschen nicht mehr in den Wald gehen können. Sie starteten das Projekt „waldweise“.

Mit mehreren Autos wurden wir in den Wald gefahren, diesmal zum Luftschiff. Auf der Streuobstwiese standen 8 bunte Campingstühle um eine Feuerstelle. Zuerst sangen wir ein bisschen und schlugen dazu den Rhythmus mit Trommeln und zwei Klangstäben. Dann spielte Frau Flade auf der Ukulele. Dieses hübsche Instrument sieht aus wie eine winzige Gitarre; man hält es im linken Arm wie ein Baby. Nun stellten wir uns selber vor. Für mich war es der dritte Ausflug nach dem Sperbergrund im Tautenburger Forst und einer wundervollen Blumenwiese zwischen Steinkreuz und Fuchsturm. Eine gelbe runde Tischdecke war im Gras ausgebreitet mit allem, was man zu einer schmackhaften Mahlzeit braucht: Kartoffeln, Kürbis, Tomaten, Zwiebeln, Paprika.

Frau Flade verteilte die Zutaten an uns Teilnehmer. Mir fiel die Aufgabe zu, in vorbereitete Äpfel eine köstliche Masse aus Honig und gemahlenen Walnüssen zu drücken – daraus wurden später Bratäpfel. Während wir das Mittagessen vorbereiteten, las Martin R. selbst verfasste Geschichten vor. Stefanie, die Physiotherapeutin, massierte alle, die es wollten – eine Wohlfühlmassage.

Auf dem Feuer rührte uns Ines in einem großen Topf alle Zutaten zu einer köstlichen Suppe. Nach dem Essen konnte man sich auf einer Liege ausruhen. Ich zog es vor, an einer einsamen Stelle allein zu sitzen und auf das Säuseln der Bäume und das Wispern der Waldgeister zu lauschen.

Es war ein wunderschöner, harmonischer Tag. Nochmals vielen Dank!