Biografiearbeit in der Natur

Mein Leben im Spiegel der Natur,
im Herbst die eigene Ernte genießen und eine Rückschau wagen.

Fest steht, dass die Natur ein wunderbares Feld ist, um biografisch zu arbeiten. Jedenfalls könnte sie dafür mehr genutzt werden und nicht nur im Herbst!

Aber „biografisch arbeiten“, was heißt das eigentlich? Stationen aus dem eigenen Leben Revue passieren lassen?
Tatsächlich ist es ein weites Feld des Sich-selbst-Begegnens – die eigene Geschichte anschauen, mal genauer hinsehen, in welchen Lebensumständen ich aktuell stecke, Erinnerungen zulassen, Meilensteine würdigen, das Familiensystem anschauen, die Geschichten der Vorfahren sehen, hören, fühlen- auch, wenn dazu manchmal nicht viel Wissen vorhanden ist. Ein Anfang ist schon, dem Klang von Großmutters oder Großvaters Namen zu lauschen.
Warum wird der Wald als Spiegel bezeichnet? Im Wald fühlt sich Mensch schnell erinnert an sein „Selbstnatursein“. Gehe ich in Kontakt mit dem Wald, lasse ich ein Wechselspiel zu. Oft ist dies mehr als ein Spaziergang. Und doch trägt schon der Spaziergang wesentliche Komponenten des Sichberührenlassens in sich, wie z.B. Entspannung und Anstrengung in verschiedener Ausprägung, so geschehen Begegnungen aller Art. Wegkreuzungen fordern Entscheidungen ein und Verirrungen sind nicht ausgeschlossen, sorgen für wesentliche Grunderfahrungen.
Gelingt es, mich führen zu lassen von der Natur, von meiner Intuition, meiner Fantasie, finde ich u.U. einen neuen Zugang zum mir altbekanntem Wissen. Altes erscheint im neuen Gewand, neue Bilder tauchen auf und die nehme ich mit in meinen Alltag!
Unterschiedliche Landschaften in ihrer jeweils eigenen Qualität unterstützen mein Unterwegssein. Die Lichtung im Wald, das Flussufer, an der Meeresküste oder auf dem Berg- an jedem dieser Orte bin ich eingetaucht in ein anderes Feld.