Waldweise – zwischen Himmel und Erde

„Am Anfang war der Wind und er war eine Person. Und als Erde erschien, nahm sich Wind ihrer an. (…) Der Heilige Wind durchströme alle natürlichen Phänomene der Welt und schenke so Pflanzen, Tieren und anderen Wesen der Erdoberfläche die Gabe des Lebens, der Bewegung, des Denkens, der Sprache. (…) Diese Winde, die von den Wirbeln unserer Zehenspitzen ausgehen, halten uns auf der Erde, die auf den Fingerspitzen halten uns am Himmel.“

David Abram, Im Bann der sinnlichen Natur, 1996, 239f

„Die Farbe Blau. Mensch- unter blauem Himmel geboren und unter blauem Himmel vergangen. Zwischendrin auf dem Grassoden unterwegs, welches unter seinen Sohlen wächst.“

aus Poetika II, Jan. 2016

Der Mensch ist Natur – geboren, durchwoben und wieder aufgelöst Quelle für neues Leben. Wir sind Kinder dieser Erde- egal ob jung oder alt. Wichtig scheint, dass wir nicht verlernen, den suchenden neugierigen und demütigen Blick zu bewahren, wenn möglich bis zur letzten Minute.
Ist es nicht so? Der Mensch von Erde getragen, ist selbst auch Erde, lebendige Erde.
Alles Leben um uns herum gibt uns Halt, ist uns Spiegel und liebevolles, manchmal herausforderndes Gegenüber, in unendlicher Vielfalt. Die Natur, unser Lebensquell, ihr allein gilt unsere Reise.