10. März 2024 Waldgeragogische Einzelbegleitung Im Einzelsetting lade ich die pflegebedürftige Person zu einem Draußengang ein, wenn möglich regelmäßig 1 – 2 mal wöchentlich für 2-3 Stunden. Dabei lieben wir es, die Natur als dritte Haut zu spüren, in fast allen Wetterlagen. Ist es zu warm, suchen wir das Wasser, den Schatten, ist es kalt, richtig kalt, ziehen wir viele Sachen an und sind nicht so lange draußen, aber spüren den Schnee, den Wind, den Regen und freuen uns nochmal mehr an der Wärme, die uns danach im Haus empfängt. Der waldgeragogische Draußengang: Was passiert?Wir gehen nach Draußen – mit Stock und Hut, im Rollstuhl, am Rollator …Und wir tauchen ein, in den Naturraum, der sich spontan anbietet. Grundlage unserer Entscheidung ist oft die aktuelle Befindlichkeit. Meist gehen wir im Wohngebiet eine Runde, angestrebtes Ziel ist, zumindest für kurze Zeit, ein komplettes Eintauchen in Natur (keine Straßen und Autos, nur wenige Menschen). Ausfahrten mit dem Auto zu einem Wald, auf einen Berg, an einen See, zu einer Wiese in der Umgebung von Jena geschehen 1-2 x monatlich.Dabei suchen wir den Kontakt zu den Elementen, auf körperlicher, seelischer, geistiger Ebene_ Näheres dazu im Konzept zur Sympoesie / Natur- Dialog. Und manchmal ist es auch nur das Gespräch am Bett, was möglich ist. Ergänzende Aktivitäten im Rahmen der Draußengänge sind Hand und Fußmassagen, Musik mit Rhythmusinstrumenten, Ukulele spielen, Hören von Schlagern, Klassik, Rock und Pop über Kopfhörer, Sitztanz, Erzählen mit einer Klappmaulpuppe … Die Natur hält sich für uns jederzeit bereit. Und sie hilft dem Pflegebedürftigen, sich an Eigenmacht zu erinnern, ein Regulativ, das sich positiv auf den Selbstwert auswirkt. Gefühlslagen und Stimmungen bekommen ein Gegenüber, einen Boden, können sich verändern. Der Mensch, der draußen ist, kommt unweigerlich ins Spüren, findet Bestätigung, übernimmt Verantwortung im Kleinen, lädt Begegnungen ein, ist aktiv, lernt an neuen Orten, mit den Tieren und den Pflanzen, nimmt Phänomene wahr, nährt die Liebe zum Lebendigen. Auch die Themen Sterben und Tod und Spiritualität bekommen den ihnen gebührenden Raum. Der Naturkontakt des hochaltrigen Menschen holt seine Sehnsüchte und Interessen ab, schafft Bezugspunkte im Alltag (Raumerfahrung, Rituale, Gewohnheiten) und seinen Mehrwert erkennen wir an: körperlicher Aktivität, sinnvoller Gestaltung des Tages, die Steigerung des Wohlbefindens, dem begünstigenden Einfluss auf Schlaf, Regeneration und Entspannung, auf Ernährung, Geselligkeit, Bewegung und Selbstwirksamkeit. Die Fachrichtung für Bildung im Alter ist die Prozessgestaltung in der Natur mit hochaltrigen Menschen und nennt sich Waldgeragogik. Anmeldung telefonisch oder per E-Mail bitte über folgende Seite: Kontakt