Traum vom Grün

… oder der Waldausflug von Ruth 06/2017

Eigentlich war es doch total verrückt, mit dem Taxi in den Wald bei Regen und fernem Gewitter zu fahren!

Wir wollten zuverlässich sein, einzig das. Mein Mann kann nicht so oft mit zu Ausflügen und Spazierwegen, denn er ist zu krank dafür.

Diesmal aber wollte er mich beschützen, deswegen heute Verlässlichkeit. Er hatte Angst um mein Ergehen im Wald beim Regen. Und auch ich wollte ihm so gern Natur bieten und die Begegnung mit lieben, befreundeten Frauen, die das organisiert hatten. Jeder also für den Anderen gedacht und gehofft.

Im Wald empfingen uns Ines und Stefanie. Es gab einen Unterschlupfplatz mit großem Zeltdach, Faltstühlen, Bänken mit Fellen und Decken sowie eine heiße Feuerschale. Der Kaffee war schon fertig und schmeckte uns allen vortrefflich. Eine Neunzigjährige war mit uns mit ihrem Rollator und so wachen Geistes, eine Lehrerin früher und sehr mutig.

Mein Mann las aus seinen eigenen Texten vor und wir sangen Frühlingslieder, wärmten uns am Feuer und der romantischen Athmosphäre durch das Wetter, das Grün, die Frauenfürsorge.

Wir wurden am Ende gebeten, uns in dem Wald jeder einen eigenen Platz zu suchen und dem Wald zu lauschen und innezuhalten mitten im Grün. Anschließend erzählten wir darüber.

Eine vegetarische Gemüsesuppe bereiteten wir gemeinsam zu, die vorzüglich schmeckte, auch wegen der Kräuter aus dem Wald.

Jeder hatte seine Freiheiten, am Schluß schien sogar die Sonne, es glitzerten tausend Tropfen im Grün wie Perlen. Mir schien die Farbe Grün als heilsam und beruhigend.

Wir kommen gern wieder und wieder und bringen möglichst auch Freunde mit und danken es auf unsere Weise.

Viel mehr Ältere, kranke Menschen brauchen solchen Ausflug und Naturberührung, dachten wir.